Die awarenzeitliche Siedlung von Lébény/Leiden
Lébény/Leiden liegt am Ostrand des Hansag/Waasens, nicht weit von der burgenländischen Grenze entfernt. Der Fundort, zwei Hügel bei Lébény, ist schon seit längerer Zeit bekannt. Durch den Bau der Autobahn M1 wurden Ausgrabungen erforderlich, die 1991 bis 1994 eine Reihe bemerkenswerter Funde erbrachten, und zwar aus beinahe allen Epochen der Frühgeschichte, beginnend mit der spätneolithischen Lengyel - Kultur. Insgesamt wurden nahezu 7.000 Objekte geborgen. Die Mehrzahl der Funde stammt aus der Spätawarenzeit. Es werden zwei Siedlungen vermutet. Größere, von Gräben umgebene Flächen waren wahrscheinlich Viehpferche. Neben Grubenhäusern wurden auch freistehende Öfen und mehrere Brunnen gefunden, einer davon mit einem Holzeinbau. Zwei Grubenhäuser waren mit Steinöfen ausgestattet. Die meisten Häuser waren wohl an der Oberfläche gebaut, mit Lehmverputz, von dem zahlreiche Reste gefunden wurden.
Die Siedlung bestand wahrscheinlich im 8. Jahrhundert, wobei einige Funde nahelegen, dass sie auch noch im 9. Jahrhundert bewohnt war.
