Die Hügelgräber von Schandorf
Unter den vielen Hügelgräbern auf burgenländischem Gebiet aus der Hallstattzeit gehört die Nekropole bei Schandorf zu den größten ganz Europas. Die Region Schandorf bildet gemeinsam mit anderen burgenländischen Fundorten sowie Fundplätzen im benachbarten Ungarn einen regelrechten Hotspot urgeschichtlicher Archäologie von der Steinzeit bis zur römischen Kaiserzeit. Bis jetzt sind fünf Grabhügelgruppen bekannt, die etwa 285 Grabhügel umfassen. Alleine im österreichischen Schandorfer Wald liegen circa 230 Hügel. Mit knapp 400 Objekten hat das Hügelgräberfeld von Schandorf eine europaweit einzigartige Bedeutung.
Die bis zu 16 m hohen Hügel sind hervorragend erhalten. Auf ungarischer Seite wurden 1978/79 im Zuge von Rettungsgrabungen bei Vaskeresztes zwei größere Grabhügel vom Savaria Museum in Steinamanger geöffnet und untersucht. Einer der beiden Hügel hatte einen Durchmesser von 34 m und war 6,5 m hoch. Er enthielt eine Grabkammer aus Bruchstein in der beachtlichen Größe von 7 x 7 m. Reste von Pfosten und Brettern der Auskleidung und der Abdeckung waren noch erhalten. Die Grabkammer war mit einer Eingangsöffnung versehen. Die Grabkammer enthielt Urnen mit den Leichenbränden mehrerer Personen, zahlreiche Tongefäße (auch Stierkopfgefäße). Bronzegegenstände, etwa Reste eines Helmes, und Eisenobjekte, zum Beispiel eine Pferdetrense. Ähnlich war auch der zweite Grabhügel aufgebaut.
Das Hügelgräberfeld wurde im Rahmen des INTERREG-Projekts „ArcheON" eingehend erforscht und bildet nun die Grundlage für die moderne Präsentation dieser einzigartigen Stätte. Bis zum Frühjahr 2026 soll eine moderne, interaktive Ausstellung entstehen, die die Geschichte des Hügelgräberfeldes in einer völlig neuen Dimension präsentiert.
