Der "Hexenhügle" von Krensdorf

Der "Hexenhügel" von Krensdorf wird auch als Leberberg, Leeberberg, Feuerhügel oder Türkenhügel bezeichnet. "Leberberg" leitet sich dabei von Althochdeutsch "hlewari", "hleo" bwz. Mittelhochdeutsch "le", "lewer" ab, was soviel wie Hügel (insbesondere Grabhügel) bedeutet.

Das auch heute noch in der Landschaft deutlich erkennbare Hügelgrab ist drei Meter hoch, 56 m lang und 37 m breit. Zu seiner Errichtung mussten viele Menschen lange arbeiten. Die Person, die in diesem Grab bestattet wurde, musste also mächtig und bedeutend gewesen sein. Der Hügel enthielt drei oder vier Bestattungen aus unterschiedlicher Zeit, alle aber aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. Das Hauptgrab bestand in einer Grabkammer mit Holzeinbau, dazu kamen zwei oder drei Nachbestattungen, davon mindestens eine Frauenbestattung (Beigabe: Spinnwirtel). Der Holzeinbau wurde aus Fichtenstämmen gezimmert. Daraus zieht Karl Kaus Rückschlüsse auf die Klimaverhältnisse in der Hallstattzeit. Das Klima in der Umgebung des Grabes muss wesentlich feuchter gewesen sein, der Jahresniederschlag, heute 700 mm, lag bei 1.000 mm.

In der Hallstattkultur wurden über dem Leichenbrand riesige Grabhügel errichtet. Sie dienten ursprünglich nur der Bestattung einer Person, später wurden aber oft Nachbestattungen in den Grabhügeln untergebracht. Die Asche wurde in einer Urne in einer Grabkammer aus Stein oder Holz deponiert. Schmuck, Waffen, Speisen und Getränke wurden dem Verstorbenen mitgegeben. Die Grabhügel enthalten meist zehn bis zwanzig verschiedene Gefäße. Manche Gefäße wurden anscheinend ausschließlich für den Totenkult hergestellt.

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Verwendete Literatur

  • Kaus, Karl. Zum Hexenhügel von Krensdorf. In: Burgenland. Archäologie und Landeskunde. Opera selecta - ausgewählte Schriften. Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 114, S. 62-76